Deutsche Literaten im US-amerikanischen Exil

Formen und Auswirkungen der beruflichen Akkulturation von Mascha Kaléko und Lion Feuchtwanger zwischen 1939 und 1945

Milena Rinck | 08.02.2019
basierend auf einer MA-Arbeit im Fach Amerikanistik | Betreuer: Prof. Dr. Klaus Benesch

Immer fand ich den Namen falsch, den man uns gab: Emigranten.
Das heißt doch Auswanderer. 
Aber wir wanderten doch nicht aus, 
nach freiem Entschluss
wählend ein anderes Land. 
Wanderten wir doch auch nicht ein in in ein Land,
dort zu bleiben, womöglich für immer.
Sondern wir flohen. Vertrieben sind wir, Verbannte
und kein Heim, ein Exil soll das Land sein, das uns da aufnahm.

                                                            Bertolt Brecht, 1939

Die existentielle Gefahr der Vertreibung aus dem eigenen Heimatland und der daraus resultierende erzwungene Aufenthalt im Exil, den Brecht in seinem oben zitierten Gedicht „Über die Bezeichnung ‚Emigranten‘“ thematisiert, ist heute aufgrund globaler geopolitischer, wirtschaftlicher und ökologischer Konstellationen, die besonders in den letzten Jahren zu Massenemigration aus vielen afrikanischen, asiatischen und arabischen Ländern geführt haben, so unmittelbar wie seit langem nicht mehr. Daraus entsteht in den Exilländern stets die Frage nach der Integration der Geflüchteten und, auf der anderen Seite, bei den Geflüchteten die Frage nach den Möglichkeiten, sich als Exilant in einem fremden Land sozial und vor allem beruflich zu akkulturieren, also den dynamischen Prozess der Einfindung in die neue Gesellschaft unter Berücksichtigung der Voraussetzungen des Gastlandes vollziehen (Krohn 1-2) und somit auch in der Fremde den eigenen Lebensunterhalt sichern zu können. Besonders für Amerikanisten lohnt sich in diesem Kontext ein Blick zurück auf die Zeit des totalitären Regimes der Nationalsozialisten, das durch seine systematische Verfolgung deutscher Juden und offenkundiger Regimegegner ab 1933, besonders aber ab 1939, als die meisten europäischen Staaten von deutschen Truppen besetzt wurden, über 300.000 Flüchtlinge in die USA trieb, wodurch sowohl dem Land, besonders aber seinen neuen Bewohnern viele große Herausforderungen in Hinblick auf deren berufliche Einfindung zuteil wurden (Wolbold 11).

Unter all den Exilerfahrungen, die deutsche Flüchtlinge während ihres Aufenthalts in den USA machten, ist das Exil der bereits früh und heftig verfolgten deutsch-jüdischen Schriftsteller besonders vielgestaltig und erkenntnisreich. Diese Literaten waren zu großen Teilen bereits direkt nach der Machtergreifung Hitlers ins europäische Ausland geflohen und hatten sich später in der Mehrzahl in den USA und hier vor allem in den beiden Exilzentren New York City und Los Angeles niedergelassen. Mit insgesamt mehr als 300 Angehörigen (Stephan, Exilliteratur, 224) formten sie eine akademische Elite und eine Exilantengemeinde in den USA, die ihre Situation reflektiert thematisierte und in literarischen und akademischen Ausdrucksweisen festhielt.

Die Exilaufenthalte der beiden deutsch-jüdischen Literaten Mascha Kaléko und Lion Feuchtwanger, die in Deutschland vor ihrer Flucht beide, wenn auch in unterschiedlichem Grade, bekannte Schriftsteller waren und deren Werke auch heute noch viel gelesene Zeugnisse des Exils darstellen, verdeutlichen besonders eindrücklich, wie unterschiedlich die Erfahrungen der Literaten im amerikanischen Exil sein konnten. Bereits die Lebenswege der beiden Schriftsteller vor ihrem amerikanischen Exil, die sowohl Gemeinsamkeiten, wie Fluchterfahrungen und europäische Exilaufenthalte, als auch Unterschiede in Bezug auf die Geburtszeit, den Geburtsort und den familiären Hintergrund aufweisen, lassen dies erahnen: Während Kaléko, die 1907 im heutigen Polen geboren wurde, in ihrer Kindheit nach Berlin vertrieben wurde, dort in armen Verhältnissen aufwuchs und gerade größere Bekanntheit erlangt hatte, bevor sie 1939 aus Deutschland direkt in die USA fliehen musste, wuchs der 1884 in München geborene Feuchtwanger in gutbürgerlichen Verhältnissen auf und hatte bereits mehrere große Erfolge mit seinen Werken, bevor er 1933 zuerst für einige Jahre ins französische Exil und 1941 schließlich in die USA flüchtete. Das Leben der beiden Literaten in den Vereinigten Staaten glich und unterschied sich ebenfalls in verschiedenen Aspekten: zwar ließen sich beide Exilanten in einem Exilzentrum nieder und waren damit auch in den USA von deutsch-jüdischen Kollegen und Bekannten umgeben; während Kaléko jedoch in New York City ankam und sich dort für zwanzig Jahre in einem kleinen Apartment in Greenwich Village niederließ, verbrachte Feuchtwanger nach seiner Ankunft erst einige Monate in New York City, bevor er dauerhaft in eine große Villa in Los Angeles umsiedelte.

Wie aus diesem kurzen Abriss der wichtigsten Lebensstationen der beiden Literaten bereits erkennbar wird, befanden sich Kaléko und Feuchtwanger, wenngleich sie beide zur selben Zeit deutsche exilierte Schriftsteller in den USA waren, in sehr unterschiedlichen Situationen. Dies beeinflusste auch ihre beruflichen Akkulturationsversuche, -erfolge und -auswirkungen in den USA, die sich trotz der gemeinsamen Rahmenbedingungen, nämlich der komplexen  gesellschaftlichen Situation der USA in den 1930er und 1940er Jahren, die die Voraussetzungen und Perspektiven für die Akkulturation der Literaten formte und die im Folgenden kurz skizziert werden soll, stark voneinander unterschieden.

Als eines der wichtigsten Attribute der USA für die deutsch-jüdischen Exilanten galt die jahrhundertelange Immigrationsgeschichte des Landes, die bis zur Ankunft der deutschen Hitler-Flüchtlinge zu einer multi-ethnischen und religiös diversen Beschaffenheit der Bevölkerung geführt hatte (Heinze 131-132). Für die deutschen Juden und Nazi-Gegner bot diese gesellschaftliche Diversität einerseits ein angenehmes Klima, in dem sie ihr kulturelles Erbe nicht mehr verstecken mussten, andererseits führte die Erfahrung des Melting Pot häufig auch zu einem Kulturschock, den sie unter anderem in literarischen Werken zu verarbeiten versuchten. Ein weiterer Nachteil der Immigrationspolitik der USA war, dass die Gesetzgebung der 1930er Jahre keinen Unterschied zwischen Immigrant und Exilant vorsah, so dass von beiden Gruppen gleichermaßen eine schnelle Assimilation in die amerikanische Gesellschaft erwartet wurde (Wolbold 57), die letztere jedoch oft nicht anstrebte.

Auch die innenpolitische Lage der Vereinigten Staaten, die stark durch die wirtschaftliche Situation des Landes beeinflusst wurde, hatte großen Einfluss auf die Situation der deutschen Exilanten. Nach dem Börsencrash 1929, der katastrophale Auswirkungen auf den Lebensstandard und das Selbstbewusstsein vieler Amerikaner hatte (Adams 57), stellte sich in der amerikanischen Bevölkerung eine hohe Unzufriedenheit sowie eine durch den enormen Zuzug hervorgerufene Angst vor einer Überfremdung des Landes ein. Dies führte in den 1930er Jahren zu einer verstärkten Popularität rassistischer und speziell antisemitischer Tendenzen und zur Entstehung von rechtsextremen, isolationistischen Gruppen wie America First, unter deren Einfluss vor allem auch exilierte Juden zu leiden hatten (Wolbold 35-36). Erschwerend hinzu kamen nach dem Angriff auf Pearl Harbor die Einstufung aller Japaner, Deutscher und Italiener als enemy aliens, was diese enorm in ihren Freiheiten einschränkte (Popp, Aber 63), sowie die Bespitzelung nahezu aller Hitlerflüchtlinge durch verschiedene staatliche Organisationen wie das FBI, das die Aufgabe hatte, die USA vor dem sich ausbreitenden Kommunismus und dem deutschen Militarismus zu schützen (Stephan, Überwacht 15-20).

Die für die Exil-Literaten gravierendste außenpolitische Bestimmung der USA war die restriktive Einwanderungspolitik des Landes, die als Reaktionsmaßnahme auf die Wirtschaftskrise ausländische Konkurrenz vom amerikanischen Arbeitsmarkt fernhalten sollte. Neben schwer zu erhaltenden Visa und eidesstaatlichen Affidaviten, in denen amerikanische Einwohner für die Exilanten bürgen mussten, erschwerte auch das seit den 1920er Jahren eingeführte Quotensystem die Immigration der deutschen Exilanten, da dieses keine zusätzlichen Kapazitäten für gefährdete Flüchtlinge vorsah (Popp, Aber 53-56). Für viele deutsche Literaten und Intellektuelle war die einzige Möglichkeit, außerhalb des Quotengesetzes in die USA zu gelangen, das Emergency Visitor’s Visa Program, das durch die Zusammenarbeit des amerikanischen Außenministeriums mit amerikanischen Konsuln in Europa und privaten Hilfsorganisationen circa 2000 höchst gefährdeten prominenten Deutschen die Flucht über verschiedene Wege aus Frankreich in die USA ermöglichte. Diese Ausnahmeregelung führte dazu, dass sich unter den jüdischen Flüchtlingen in den USA überdurchschnittlich viele Künstler und Intellektuelle befanden, die sich im Laufe der Exiljahre zu Emigrantenkreisen zusammenschlossen (Wolbold 53-53, 11-12).

Trotz der weitverbreiteten Xenophobie in vielen gesellschaftlichen Bereichen der USA gab es auch große Teile der Bevölkerung, darunter vor allem amerikanische Intellektuelle und jüdische Gemeinden (Paul 1484), die sich in den 1930er und 1940er Jahren in zahlreichen Hilfskomitees, wie z.B. dem Emergency Rescue Committee, zusammentaten, um den europäischen Juden und deutschen Regimegegnern zur legalen oder illegalen Flucht nach Übersee zu verhelfen (Elfe 214-218). Nach der Ankunft der Literaten in den USA wurden diese oft durch weitere Organisationen und Universitäten darin unterstützt, ihren Lebensunterhalt sichern und politisch und literarisch aktiv bleiben zu können. Dies geschah unter anderem durch die Veranstaltung von internationalen Autorenkongressen und -konferenzen zu zentralen globalen, politischen und künstlerischen Fragestellungen, die einen der bedeutendsten Bereiche der Exilaktivität zwischen 1933 und 1943 darstellten (Paul 1477-1484). Obwohl all diese Unterstützungsmaßnahmen den Exilanten bei ihrer Einreise und Akklimatisierung zunächst sehr zugute kamen, endete die Arbeit der Hilfskomitees meist schnell nach der Ankunft der Exilanten, sodass diese selbst für ihr langfristiges Überleben und ihre soziale und berufliche Akkulturation verantwortlich waren.

Die amerikanische Literaturszene konzentrierte sich in den 1930er Jahren aufgrund der großen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Veränderungen meist auf moderne, revolutionäre, mit positiver und negativer Energie geladene Inhalte zur Darstellung und Bekämpfung des Faschismus und des Kapitalismus (Paul 1472-1473), die den Thematiken des in der Weimarer Republik entstandenen Genres der Neuen Sachlichkeit, das für einen direkten, schnörkelloser Bezug zur Gegenwart und politische Stellungnahmen in künstlerischen Werken typisch war, in vielen Punkten glich. So war es den Exilschriftstellern häufig möglich, ihre internationale und kosmopolitische Weimarer Kultur auch für ihre Arbeit in den USA fruchtbar zu machen (Köpke, „Die Exilschriftsteller“ 90-98), was ihnen oft leichter fiel, als sich mit  amerikanischen Thematiken auseinanderzusetzen und diese in ihre Werke miteinfließen zu lassen (Ressel 50-51). Dennoch ergaben sich im amerikanischen Kultur- und Literaturmarkt spezielle Arbeitsschwierigkeiten für Autoren, darunter an erster Stelle die Problematik der Übersetzung, von deren Qualität der berufliche Erfolg der Literaten abhing. Ein weiterer elementarer Aspekt für das berufliche Überleben der Schriftsteller waren deren Veröffentlichungsmöglichkeiten in amerikanischen, internationalen oder deutschen Zeitungen wie dem Aufbau, der mit einer enormen Auflagestärke zum führenden deutschsprachigen USA-solidarischen Blatt wurde und vielen Autoren zu einer größeren Präsenz in der amerikanischen Öffentlichkeit und damit zu neuen beruflichen Perspektiven verhalf (Popp, Aber 65-66). Eine weitere Veröffentlichungsmöglichkeit boten die wenigen amerikanischen Exil-Verlage, die in den 1940er Jahren entstanden. Aufgrund des scharfen amerikanischen leser- und profitorientierten Marktes war es für deutsche Literaten und besonders für Lyriker jedoch schwer, in der amerikanischen Literaturszene bestehen und finanzielle Erfolge verzeichnen zu können (Köpke „Deutsche Exilliteratur“ 96-97).

Im Laufe der Emigration deutscher Hitler-Flüchtlinge nach Amerika kristallisierten sich New York City und Los Angeles als Exil-Zentren heraus, in denen sich die meisten jüdischen Flüchtlinge und vor allem auch die meisten deutschen Literaten niederließen (Wolbold 59). Diese Präferenzen entstanden aufgrund der speziellen Voraussetzungen der jeweiligen Städte, von denen sich die Exilanten besonders gute Lebens- und Arbeitsbedingungen erhofften. Los Angeles bot klimatische Vorteile, Hollywood als attraktiven Arbeitgeber, erstklassige amerikanische Universitäten als Publikum für Werke, Vorträge und Diskussionen (Kunzer 147), eine linksorientierte Bevölkerung, eine freie Kulturszene, in die man sich leicht einfinden konnte (Bahr, Weimar 19) und einen großen deutschen Exilantenkreis, der sich untereinander sowohl sozial als auch beruflich vernetzte und unterstütze. New York City hingegen lockte mit dem Ruf als Stadt der Freiheit, der Selbstbestimmung und des Erfolgs, mit einem hohen jüdischen Bevölkerungsanteil, der ein sicheres, vertrautes Gefühl bei den Exilanten hervorrief (Mispagel 18), mit der Beheimatung von zentralen politischen und kulturellen Exilorganisationen (Embacher 126) und mit der Funktion als intellektueller und kultureller Sammelpunkt der USA (Heilbut 52-53).

Mascha Kalékos berufliche Akkulturation als deutsche Lyrikern in New York City erwies sich besonders zu Beginn ihres USA-Aufenthalts als äußerst schwierig, da ihre in Deutschland erfolgreichen Gedichtbände Das lyrische Stenogrammheft und Kleines Lesebuch für Große noch nicht ins Englische übersetzt worden waren und sie deshalb sehr stark von einem deutschen Publikum abhängig war, das es in den USA nur begrenzt gab (Bauschinger 412). Kalékos berufliche Akkulturation fand daher zunächst durch die Veröffentlichung vieler ihrer Gedichte im Aufbau statt, womit sie mehrere tausend Dollar verdienen konnte (Guida-Laforgia 86). Zwischen 1941 und 1942 bekam sie dort sogar eine eigene Rubrik, „Leider nicht von mir“, (Rosenkranz, „Sämtliche“ 4, 461), deren Erfolg Kaléko 1941 in einem Brief an George beschreibt:

[…] falls Sie nicht alles bringen können, so bitte ich, mich nicht zu benachteiligen, indem der AUFBAU Zitate aus dieser Rubrik losgelöst abdruckt, wie neulich. Im übrigen wird es Sie gewiss freuen, dass diese Rubrik schon recht populär geworden ist, von Amerikanern selbst hörte ich, dass sie sie ausschneiden.

Während aus dieser Quelle eindeutig hervorgeht, dass Kalékos Gedichte bei der deutschen und amerikanischen Leserschaft des Aufbau positive Resonanz erfuhren, wird andererseits auch ersichtlich, dass es zwischen George und Kaléko gewisse Unstimmigkeiten gab, da der Aufbau, der ein positives Amerikabild bei seinen Lesern evozieren wollte, nicht alle ihrer oft nostalgischen und traurigen Werke drucken wollte (Guida-Laforgia 87). In einem Interview resümiert die Lyrikerin rückblickend trotzdem sehr positiv über ihre Veröffentlichungen im Aufbau und die Auswirkungen, die diese Mitarbeit auf ihre persönliche Exilerfahrung hatte:

MK: Mein Mann fand sofort Anschluss, weil er Musiker ist und nicht an die Sprache gebunden. […] Ich selbst fand auch schnell Anschluss, aber nicht an die amerikanische Literatur […] ich fand Anschluss an das Emigrantenblatt, an den Aufbau von Manfred George, der kannte mich, den kannte ich von Berlin, […] da hatte ich ja oft in seinen Zeitungen etwas gehabt, und er druckte fast alles, was ich ihm sandte [und] wenn ich ihm was schickte, bekam ich dann meistens auch so wunderbare Zeitschriften, dass es wirklich eigentlich einen Status für mich gab in der Emigration. Wissen Sie, ich war gar nicht absolut entwurzelt, denn ich war kein deutscher Dichter im Ausland mehr, aber ich war ein Lyriker, der in der Emigration für Emigranten schrieb, und das war etwas! (A. Fischer)

Die Arbeit im Aufbau half Kaléko folglich dabei, sich mit den dort ansässigen deutschen, meist jüdischen Emigranten und einem kleinen Teil der amerikanischen Bevölkerung, der die Zeitung las, zu verknüpfen und an literarischen und deutschen Diskursen teilzunehmen. Weiterhin gelang es ihr, sich beruflich in einer Nische des deutsch-amerikanischen Arbeitsmarkts zu akkulturieren, etwas Geld, Anerkennung und einen gewissen Bekanntheitsgrad durch ihr literarisches Schaffen zu erlangen und sich somit in New York als geachtetes Mitglied der Gesellschaft wahrzunehmen.

Da Kaléko im amerikanischen Exil mit ihren deutschen Gedichten dennoch nur eine sehr begrenzte Leserschaft ansprechen konnte und somit sowohl vom Literaturbetrieb in Deutschland, von dem sie Jahre zuvor bereits ausgeschlossen worden war, als auch von der amerikanischen Literaturszene isoliert war (Rosenkranz, „Biografie“ 83), versuchte sie sich im Laufe ihres Exils mit ihren Gedichten sowohl sprachlich als auch inhaltlich dem amerikanischen Literaturmarkt anzunähern. So verfasste die Lyrikern in den Jahren 1942 bis 1945 einige deutsche Gedichte, in denen sie sich mit amerikanischen Problemen und Thematiken wie dem Rassismus, dem Materialismus oder dem Stadtbild und der Gesellschaft New York Citys befasste. Hierzu gehören zum Beispiel die Gedichte „New York, halbdrei“ und „Eine Negerin im Harlemexpress“, deren positive Resonanz unter der deutschsprachigen Leserschaft und den amerikanischen Verlegern daran erkannt werden kann, dass sie zunächst im Aufbau und 1945 auch in ihrem von Schoenhof veröffentlichten Gedichtband Verse für Zeitgenossen publiziert wurden. Mit einigen englischen Gedichten wie „The Mammoth Memorial at Madison Square“ und „Now’s the time“ versuchte sich die Lyrikerin während des Exils auch sprachlich an den amerikanischen Markt anzupassen, der Großteil dieser Erzeugnisse blieb allerdings bis nach ihrem Tod unveröffentlicht.

Obgleich Erfolge wie dieser das Sprachtalent der Lyrikerin bestätigen, lässt der Grundton ihrer Äußerungen zur Sprache in ihrer Dichtung jedoch erkennen, dass Kaléko sich zeitlebens nur im Deutschen beheimatet fühlte und sich nur in dieser Sprache in aller Tiefe und in sämtlichen Nuancen auszudrücken vermochte, was sie immer wieder betonte:

Uns beherrscht aber nur jene Sprache, in der wir zuerst MUTTER sagten, […] Die Gefühlsassoziationen der Kindheit und der ersten Jugend, das Empfindungs- und Geistesgut, die in unserer Muttersprache eingeschlossen sind wie der Nusskern in seiner Schale, sie sind es, die uns in einer neu erworbenen Sprache mangeln. (zit. nach Rosenkranz, „Biografie“ 77).

Der Verlust der Muttersprache im amerikanischen Exil bedeutete im Umkehrschluss für die Lyrikerin, die nicht nur beruflich, sondern auch emotional stark von der deutschen Sprache abhängig war, nicht nur einen Kulturschock, sondern auch den weitgehenden Verlust jenen Gutes, das sie sich über alle ihre Flucht-Stationen hinweg erhalten hatte. Diese Erfahrung führte weiterhin zu anhaltendem Heimweh, das Kaléko in Briefen, Tagebucheinträgen und Gedichten immer wieder in einer vor Kummer und Verzweiflung härter gewordenen Sprache thematisierte (Zoch 18-19).

Trotz der beschriebenen beruflichen Erfolge als Lyrikerin war es weder Kaléko noch ihrem Mann Chemjo Vinaver, der eine Karriere als Komponist verfolgte, an der Kaléko streckenweise stärker arbeitete als an ihrem eigenen beruflichen Vorankommen, möglich, den Lebensunterhalt der Familie zu sichern; zudem bekam die Familie nur wenig Unterstützung von den Hilfsorganisationen vor Ort. Dies geht aus vielen Tagebucheinträgen der Lyrikerin hervor, in denen sie über Geldsorgen klagt: „Fahrgeld fehlt. Schuhe fehlen. Medizin für Stephen fehlt. Schule wird ihn nicht halten, wenn wir nicht zahlen können. Verfluchtes Geld. Demütigend, keines zu haben“ (20.05.1941). Um die finanzielle Situation ihrer Familie zu verbessern, akkulturierte sich Kaléko beruflich daher auch durch andere Tätigkeiten. Hierfür griff die Lyrikerin unter anderem auf ihre Kenntnisse als Werbegrafikerin und -Texterin zurück, die sie im Berlin der 1930er Jahre erworben hatte und finanzierte so zwischen 1939 und 1944 den kleinen Lebensunterhalt der Familie als Werbetexterin für eine Vielzahl unterschiedlichster amerikanischer Konsumgüter, wie Cannon-Mills-Products, Air Wick, Maiden Form, und Risque – an American Perfume. Betrachtet man Kalékos ablehnende Haltung gegenüber der konsumorientierten amerikanischen Gesellschaft, die aus vielen ihrer Texte und Gedichte hervorgeht und in denen Kaléko kritisiert, dass der Wert eines Menschen in den USA nur an seinem finanziellen Status gemessen wird (Mispagel 131), wird jedoch deutlich, wie sehr sich die Lyrikerin für diese Erwerbstätigkeit verstellt haben muss. Geprägt vom künstlerischen Freigeist der Weimarer Republik und von einem europäischen Wertesystem lösten die Assimilations-Erwartungen der amerikanischen Gesellschaft und das gnadenlos auf Business und Besitz ausgerichtete amerikanische Gesellschaftssystem, das besonders stark in New Yorks Banken- und Börsennetz vertreten war, in Kaléko ein großes Fremdheitsgefühl aus, was beispielsweise aus ihrem Gedicht „Weil du nicht da bist“ hervorgeht: „Aus fremden Augen starrt die Stadt mich an / Mit grellem Licht und lärmendem Gefunkel, / Dem ich nicht folgen, nicht entgehen kann“ (197). Die durch das Verfassen von Werbetexten und der damit verbundenen Einnahme einer Position auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt stattfindende berufliche Integration Kalékos muss daher kritisch betrachtet werden.

Eine weitere Chance, sich auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt zu akkulturieren, das karge Familieneinkommen aufzubessern und dabei sowohl die Loyalität zum Gastland zu bekräftigen als auch einen eigenen kleinen Teil im Kampf gegen Nazi-Deutschland beizutragen, ergriff Kaléko nach dem Kriegseintritt der USA 1941, indem sie eine Arbeit als sogenannter Minute Man, also als Verkäuferin von amerikanischen Kriegsanleihen annahm. Was genau sie bei dieser Arbeit tat und erlebte, beschrieb sie 1942 in der ausführlichen Reportage „Hundertzwanzig Minuten ‚Minute Man‘ im Aufbau:

Abends von sieben bis neun, hundertzwanzig Minuten täglich, hab´ ich einen neuen Beruf. Ich bin ‚Minute Man‘. Beziehungsweise: ‚-woman‘. – Was dazu für eine Vorbildung gehört? Keine. Oder: Allerlei. Erstens muss man begriffen haben, wozu dieser Krieg geführt wird. Das geht noch. Zweitens aber muss man dies wildfremden Leuten klarmachen, in möglichst einwandfreiem Englisch, wenns geht, und dies zu einer Tageszeit, da Vater endlich mal den durchgeweichten Kragen vom Halse reißen möchte und Mutter die traditionelle Hausfrauenangst kriegt, die Steaks könnten anbrennen. Was man bei diesem ‚Job‘ verdient? Nichts, wovon einem Steuern abgezogen werden könnten, gar nichts. Aber dafür kommt man ja auch in den Himmel. – Nicht in die Hitlerhölle kommen, ist das nicht beinahe schon wie Himmel? […] Siegesbewusst zog ich aus […] New Yorker Portiers sind nicht immer sehr freundlich, wenn man ‚Wohnungen besichtigen‘ kommt. Aber probierts mal mit einer Mission vom ‚Government‘. Das klappt. Meine Premiere in der Portierloge war ein ‚hit‘. Zwei Bonds im Basement allein. Und dann bekam ich noch gute Ratschläge über die Zahlungsfähigkeit. Ein Dutzend Wohnungen am ersten Abend. Keine einzige Enttäuschung. Kein unfreundliches Wort. […] ‚Auf Sie haben wir gewartet‘, hörte ich oft, aber nicht in etwa im Sinn ‚Uff Ihn ham wa jewartet, Frollein!‘ sondern, freundlich: ‚We’ve been waiting for you‘ […]. (zit. nach Zoch, „sechs Leben“ 89-93)

Obwohl die eigentliche Arbeit Kaléko, wie aus diesem Bericht hervorgeht, kein Geld einbrachte, verpflichtete sich die Lyrikerin in einer für Amerikaner typischen, ehrenamtlichen Weise und schaffte es gleichzeitig, mit der Veröffentlichung ihres Erlebnisberichts im Aufbau ein ordentliches Honorar zu verdienen (Nolte 124). Weiterhin zeigt Kalékos Engagement, wie verbunden sie sich einerseits immer noch den Juden in Deutschland, deren einzige Chance sie im Sieg der Alliierten über Deutschland sah, zu dem sie durch die Arbeit beitragen wollte, und andererseits gegenüber ihrem Exilland fühlte, dem sie mit ihrer patriotischen Arbeit bei der Finanzierung des Krieges half.

Wie die vorangegangenen Beispiele zeigen, fand die berufliche Akkulturation von Mascha Kaléko also nicht vorwiegend, wie anzunehmen wäre, durch ihre literarischen Arbeiten und Publikationen statt, sondern durch andere Erwerbstätigkeiten, bei denen sie amerikanische Berufstätigkeiten, Auffassungen, Handlungsweisen und Ausdrucksformen adaptierte, sich dadurch strukturell akkulturierte, ideell an die amerikanische Gesellschaft anpasste und so überwiegend den Lebensunterhalt von sich und ihrer Familie sicherte.

Obwohl Lion Feuchtwanger aufgrund seines Wohlstandes, seiner großen Bekanntheit, seiner vielen Kontakte in die Literaturszene und seiner weltweit veröffentlichten Werke bereits vor und zu Beginn seiner Zeit in den USA bessere berufliche Voraussetzungen hatte als Kaléko, war auch für ihn die sprachliche Akkulturation in den USA eine wichtige Voraussetzung für sein geschäftliches Überleben und Vorankommen. Wie aus seinen Vorträgen und englischen Korrespondenzen mit anderen Exilanten und Amerikanern aus den ersten Jahren in Los Angeles hervorgeht, gelang Feuchtwanger die sprachliche Akkulturation in die amerikanische Gesellschaft schnell; seine Werke verfasste er aufgrund seiner Unfähigkeit, sich literarisch auf englisch auszudrücken, jedoch nach wie vor auf deutsch und ließ diese dann übersetzen. Da der Autor in seinem literarischen Schaffen äußerst präzise vorging und daher auch hohe Ansprüche sowohl an die  sinn- als auch an die  stilgerechte Übersetzung seiner Werke ins Englische hatte, stellte die Übersetzersuche für ihn eine langwierige, nervenaufreibende Aufgabe dar, die er immer wieder bei Freunden und Kollegen, wie beispielsweise seinem Verleger Huebsch, beklagte:

Leider ist die gesamte stilistische Haltung der Übersetzerin recht unglücklich. Sie hat die Tendenz, das Buch zu einer Art Zeitungsreportage zu machen. Sie banalisiert, sie wendet Slangworte an, wo ich mit Absicht besonders ruhig und episch zu berichten trachtete. Sie streut Superlative überall hin. Ich habe sehr vieles stehen lassen, was mir nicht gefiel, da man sonst überhaupt kein Ende gefunden hätte. Das Schlimme ist, dass sie nicht nur vieles einfach nicht verstanden hat, sondern dass sie das ganze banalisiert, im Niveau herunterdrückt. (1941)

Neben diesen erheblichen Schwierigkeiten, selbst auf englisch zu schreiben oder eine adäquate Übersetzung für seine Werke zu erlangen, wird anhand dieses Briefes jedoch auch deutlich, dass Feuchtwanger, anders als Kaléko und viele andere deutsche Schriftsteller, zumindest die Möglichkeit hatte, seine Werke übersetzen zu lassen und dadurch eine Chance sowohl auf dem amerikanischen als auch auf anderen ausländischen Märkten zu bekommen. So lässt sich feststellen, dass sich der Autor in den Vereinigten Staaten zwar nicht auf allen Ebenen sprachlich akkulturierte, allerdings konnte er sich mit seinen englischen Sprachkenntnissen sozial und durch die Übersetzung seiner Werke auch beruflich als kosmopolitischer Schriftsteller in die kalifornische Gesellschaft integrieren.

Während es für die meisten deutschen exilierten Autoren aufgrund der wenigen Exilverlage zwischen 1933 und 1945 sehr schwierig war, ihre literarischen Werke weiterhin zu veröffentlichen und somit als Autoren in den Vereinigten Staaten Fuß fassen zu können, gelang Feuchtwanger, der bereits international bekannt war und dessen Werke in vielen Ländern verlegt worden waren, die berufliche Akkulturation abgesehen von der Unfähigkeit, auf englisch zu schreiben, in den USA nahezu problemlos. Wenngleich die Werke des Autors zwischen 1941 und 1945 auf deutsch zwar etwas eingeschränkt bei Hamish Hamilton Limited in London, in El Libro Libre in Mexiko, im Bermann-Fischer Verlag und bei Neuer Verlag Edition in Stockholm sowie im bekannten Exilverlag Querido in Amsterdam publiziert wurden, erschienen die englischen Übersetzungen seiner Romane dafür in hohen Stückzahlen beim Verlag Viking Press in New York, der die Werke des Autors bereits einige Jahre vor Hitlers Machtergreifung in den USA zu veröffentlichen begonnen hatte (vgl. Hawrylchak, A Bibliographic Handbook Bd.1, 2). Nach der Flucht Feuchtwangers in die USA im Oktober 1941 bewarb der Verlag seinen Prestigeautor in noch größerem Ausmaß, was vor allem durch den enormen Einsatz des Verlegers Benjamin Huebsch geschah (Sándor 117). Direkt nach Feuchtwangers Ankunft wurde so der dritte Teil seiner Wartesaal-Trilogie, Exil, der unter dem Titel Paris Gazette in den USA erschien, mit den lobreichen Worten „Feuchtwanger’s greatest novel: It is one of those great narratives of mounting climaxes and complex interweavings of character, such as only a Feuchtwanger could write“ (Rumler 107) beworben. Weiterhin wurden Feuchtwangers Romane populären Buchklubs und Literaturmagazinen vorgestellt, während über die Filmrechte an seinen Theaterstücken regelmäßig mit Produzenten der Filmproduktionsgesellschaft 20th Century Fox verhandelt wurde (Berlin 119). Dies hatte zur Folge, dass viele Bühnenstücke, aber vor allem auch deutsche und besonders ins Englische übersetzte Romane Feuchtwangers im amerikanischen Exil sehr erfolgreich publiziert werden konnten, darunter vor allem die Romane Double, Double Toil and Trouble und Simone aus den Jahren 1943 und 1944 (Sándor 128). Letzterer wurde noch im selben Jahr von der renommierten Literary Guild ausgewählt und den amerikanischen Lesern in einer Rezension aufgrund seiner global relevanten Thematik wie folgt angepriesen:

In Simone, Feuchtwanger tells a story that will stir and excite every reader. It is not a war book as much as it is the story of an heroic girl who in time of crisis did the only thing she could do regardless of the penalty. Her story might be the story of an American girl in the same circumstances. So powerful so moving, so beautiful is the story of Simone that one of the major film companies has already – even before publication of the book – bought the film rights and is planning to make it their greatest picture of the year. (Dinald)

Aufgrund von Erfolgen wie diesen und den enormen Verkaufszahlen, die viele Romane Feuchtwangers in den USA erreichten und dem Autor mit der Zeit auch in seinem zweiten Exilland zu einem angenehmen Wohlstand verhalfen (Grote 64), lässt sich Feuchtwangers berufliche Integration als Schriftsteller in den USA als Paradebeispiel bezeichnen, das sich sonst nur bei wenigen anderen exilierten Autoren wie Thomas Mann und Arnold Zweig wiederfinden lässt.

Eine wichtige Rolle, die Feuchtwanger im amerikanischen Exil zum Teil freiwillig annahm, die er aber auch von anderen Exilanten und Amerikanern aufgetragen bekam und die sowohl seine soziale als auch seine berufliche Akkulturation stark förderte, war seine Position als Vertreter und Repräsentant der deutschen Emigranten und deren politischer Position in den USA. Zusammen mit einigen anderen exilierten Schriftstellern, darunter an erster Stelle Thomas Mann, die sowohl durch ihre liberalen Weltanschauungen als auch durch ihren Erfolg, ihre Bekanntheit in den Vereinigten Staaten und ihre guten finanziellen Ressourcen geeignete Vertreter der deutschen Literaten waren, übernahm Feuchtwanger folglich, ähnlich wie bereits in Frankreich, verschiedene repräsentative Aufgaben, um die politischen Interessen seiner Exilgemeinschaft zu vertreten. Seine größte Aufgabe innerhalb dieser Rolle bestand darin, die amerikanische Gesellschaft über die Absichten Hitlers und das Geschehen in Europa zu informieren und so deren Interesse zu wecken und sie schließlich zum Handeln zu bewegen. Um ein möglichst großes Publikum zu erreichen, nahm Feuchtwanger an Lese- und Vortragsreihen teil, die meistens im Rahmen von Kulturprogrammen verschiedener Vereine, wie beispielsweise dem Jewish Club in Los Angeles, stattfanden und die aufgrund der ausgedehnten und  professionellen Vortragskultur in den USA stets gut besucht waren. Als Sprecher der Vertreter des demokratischen Deutschlands, die oftmals erst durch die Emigration zum politischen Engagement motiviert wurden, referierte Feuchtwanger nun über seine persönlichen Werke und Interessen hinaus auch über die wichtigsten Anliegen der Emigranten: die Aufklärung über die Verbrechen der Nationalsozialisten und die drohende Kriegsgefahr, die Überzeugung des oft isolationistisch beeinflussten Publikums von der Dringlichkeit der amerikanischen militärischen Intervention im zweiten Weltkrieg und, in den letzten Kriegsjahren, vor allem die Frage, was mit dem besiegten Deutschland geschehen sollte (Schreckenberger 309-311). Im Zuge dieser Strategie, das politische Bewusstsein der Öffentlichkeit durch Vorträge zu lenken und zu beeinflussen, hielt Feuchtwanger 1941 unter anderem eine Rede im internationalen Autorenverband P.E.N Club, in dem er einerseits sein Anliegen vortrug und anderseits auch versuchte, den Zusammenhalt von Autoren unterschiedlicher Länder im Kampf gegen den Nationalsozialismus zu stärken: „It is a relief to know oneself among colleagues who are facing the same problems and to get new strength from their kind and neighborly attitude“ (Feuchtwanger, „Zur Gründung“).

Neben diesen sehr erfolgreichen Vorträgen bot sich dem politisch engagierten Literaten durch eine Einladung zur Teilnahme am Schriftstellerkongress Conference of the Hollywood Writers‘ Mobilization im Oktober 1943, der von der Hollywood Writers‘ Mobilization und der University of Southern California veranstaltet wurde, eine weitere Möglichkeit, die Interessen der deutschen Exilgemeinschaft an die amerikanische Öffentlichkeit zu bringen. Gemeinsam mit vielen anderen einflussreichen Kongress-Teilnehmern, darunter Thomas Mann, Delegierten der Schriftstellerverbände aus England, Frankreich, China, der Sowjetunion und Südamerika sowie Vertretern der NAACP und des War Departments, diskutierte Feuchtwanger im Rahmen dieses Kongresses höchst relevante Problematiken wie die Möglichkeiten zur Mobilisierung der Kommunikationsindustrie im Rahmen der psychologischen Kriegsführung, zu Nachkriegsfragen und Fragen zum europäischen und transatlantischen Frieden. Weiterhin ging es auch um das komplexe Verhältnis der Exilschriftsteller zu Deutschland und zur Politik des Hitlerregimes einerseits und zur Kriegsführung und Politik der USA andererseits (Bahr „Der Schriftstellerkongress“ 40), wozu sowohl Thomas Mann als auch Feuchtwanger Vorträge hielten. Die äußerst positive Rückmeldung des Kongress-Komitees zum Beitrag Feuchtwangers lässt erkennen, welch großer Erfolg seine Kongress-Teilnahme sowohl für die Repräsentation und Etablierung der deutschen Exilgemeinde als auch für die Schriftsteller persönlich war:

The Writers Congress Committee takes this opportunity to  express its gratitude on behalf of the Hollywood Writers Mobilization and the University of California for your papers delivered at the Nature of the Enemy and Writer in Exile. Your own presence at the Congress was a stimulating evidence to the outside world if the earnest concern of representatives of such divergent fields of activity in the common aim of winning the war and guaranteeing the peace to come. (Connelly an Feuchtwanger, Okt. 1943)

Durch die halb-offizielle Einnahme einer Position als Vertreter der deutschen Literaten in der amerikanischen Gesellschaft und der daraus resultierenden Funktion als Bindeglied zwischen der deutschen und der amerikanischen Gesellschaft akkulturierte sich der Autor nicht nur sozial, sondern auch strukturell in seinem Gastland. Dies führte dazu, dass Feuchtwanger noch mehr in der amerikanischen Presse und im intellektuellen Diskurs auftrat, was sich wiederum positiv auf seine Karriere und Akkulturation als Schriftsteller in den USA auswirkte. Zudem geht aus den oben beschriebenen Tätigkeiten Feuchtwangers auch dessen große charakterliche Stärke und seine Anpassungsfähigkeit hervor, die er bereits zu Beginn seiner Karriere entwickelt hatte und die sich im amerikanischen Exil noch verstärkte. Diese Charaktereigenschaften können als Schlüssel für Feuchtwangers lebenslangen privaten und beruflichen Erfolg gesehen werden, der es ihm im Gegensatz zu vielen anderen exilierten Schriftstellern sogar ermöglichte, seinen Ruhm im Exil noch zu steigern, ein Phänomen, das er wie folgt erklärt:

„Denn es ist so, dass Leiden nur den Starken stärker, den Schwachen aber schwächer macht. […] Ja, Exil zerrieb, machte klein und elend; aber Exil härtete auch und machte groß, reckenhaft. Das Leben des Bodenständigen, des Sesshaften verlangt und verleiht andere Tugenden als das Dasein des Nomaden, des Freizügigen.  […] Der Emigrant hatte weniger Rechte als die anderen, aber viele Beschränkungen, Pflichten und Vorurteile der anderen fielen von ihm ab. Er wurde wendiger, schneller, geschmeidiger, härter. […] Viele engte das Exil ein, aber den Besseren gab es mehr Weite, Elastizität, es gab ihnen Blick für das Große, Wesentliche, und lehrte sie, nicht am Unwesentlichen zu haften. (Feuchtwanger, „Größe und Erbärmlichkeit“ 593-595)

Eine weitere Form der beruflichen Akkulturation Feuchtwangers fand durch die Vernetzung mit dem amerikanischen Buchhandel und amerikanischen Universitäten und Bibliotheken statt, die  auf seinem großen Bedarf an Primär- und Sekundärquellen als Grundlage für seine historischen Romane basierte. Das vorübergehende Fehlen seiner französischen Bibliothek, die er bei seiner Flucht nach Amerika im Hafen von Marseille zurücklassen musste, bedeutete für den Autor auch den bitteren Verlust seiner Arbeitsgrundlage, so dass er, um weiterhin an seinen Romanen arbeiten zu können, auf externes Quellenmaterial angewiesen war (Schuetze, „Lion Privatbibliothek“ 229). Neben der Etablierung enger Geschäftsbeziehungen zu verschiedenen Buchhandlungen und Buchversandhäusern wie Krause Foreign Books in New York oder Bretano’s in Los Angeles wurde Feuchtwanger über die Jahre seines amerikanischen Exils daraufhin auch Mitglied verschiedener Bibliotheken, wie zum Beispiel der Bibliothek der University of California in Berkeley, und arbeitete zudem eng mit anderen amerikanischen Universitäten, darunter vor allem der University of Southern California in Los Angeles zusammen, die für Feuchtwanger ein äußerst wichtiges Ressourcenzentrum darstellte (Bahr, Weimar 4). Durch die Nutzung der Bestände und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Mitarbeitern der Universität, darunter vor allem Professor Harold von Hofe, der Lion schon früh in die intellektuellen Kreise LAs eingeladen hatte, gelang dem Autor über die Jahre die intellektuelle und berufliche Akkulturation in den USA. Die enorme Dankbarkeit und Verbundenheit, die Feuchtwanger der USC und der gesamten akademischen Elite Kaliforniens dafür entgegenbrachte, geht aus seinem Testament hervor, in dem er, da die Feuchtwangers selbst keine Kinder hatten, nach seinem Tod sowohl das Haus, als auch den gesamten Besitz des Ehepaares einschließlich sämtlicher Dokumente, Manuskripte und der wertvollen Bibliothek an die USC vererbte (Gumprecht 47). Um diese Ressourcen auch amerikanischen Wissenschaftlern zugängig zu machen, errichtete die USC daraufhin die Feuchtwanger Memorial Library, die die wichtigsten und wertvollsten 8000 Bücher des Autors enthält, auf dem Campus der Universität.

Diese positiven Auswirkungen der intellektuellen Integration Feuchtwangers auf die akademische Zusammenarbeit deutscher und amerikanischer Wissenschaftler und Institutionen führte darüber hinaus noch zu weiteren Entwicklungen in den deutsch-amerikanischen Kulturbeziehungen. Nachdem das Haus der Feuchtwangers nach Martas Tod einige Jahre leer gestanden hatte, beschloss der neu gegründete Kreis der Freunde und Förderer der Villa Aurora 1990 die Villa durch Spenden und die finanzielle Unterstützung verschiedener deutscher und amerikanischer Förderer und Institutionen zu erwerben und zu einer Künstlerresidenz, in der deutsche Künstler in Los Angeles an ihren Werken arbeiten und sich mit amerikanischen Künstlern vernetzen können, umzubauen (Blubacher 158-159).

Vergleicht man abschließend die berufliche Akkulturation von Mascha Kaléko und Lion Feuchtwanger in den Vereinigten Staaten, so wird zunächst deutlich, wie sehr deren Integrationsversuche und -erfolge von ihren jeweiligen Voraussetzungen abhingen. Hierzu gehören zunächst die gemeinsamen Bedingungen, also die gesellschaftliche Situation der USA während der 1930er Jahre und andere persönlichen Voraussetzungen, die Kaléko und Feuchtwanger teilten, wie ihre deutsch-jüdische, von der Kultur der Weimarer Republik geprägte Herkunft, ihre vorangegangenen Fluchterfahrungen und ihre Niederlassung in amerikanischen Exil-Zentren. Wie die Analyse zeigt, sind es allerdings vorwiegend die Unterschiede bei den Voraussetzungen der beiden Literaten, die die Art und das Resultat ihrer Akkulturation beeinflussten. Entscheidende Punkte waren hier der Unterschied im familiären Hintergrund, dem beruflichen Etablierungsgrad, der finanziellen Situation, der Unterstützung durch amerikanische Institutionen aber auch der mentalen Einstellung der beiden Autoren.

Trotz dieser unterschiedlichen Voraussetzungen kamen sowohl Kaléko als auch Feuchtwanger mit einem hohen Grad an Flexibilität und Anpassungswillen in die USA, was eine Fülle an beruflichen Akkulturationsversuchen und -Resultaten zur Folge hatte. Beide Autoren akkulturierten sich beruflich zunächst durch das Ausüben ihrer ursprünglichen Tätigkeit, also durch die Veröffentlichungen ihrer deutschen Werke in den USA: Kaléko gelang dies hauptsächlich im Exilblatt Aufbau, was ihr zu einem gewissen Bekanntheitsgrad, einem Einfinden in die literarische Szene New York Citys und somit zu einem Zugehörigkeitsgefühl zur amerikanischen Gesellschaft verhalf, während Feuchtwangers deutsche Romanausgaben fortlaufend von mexikanischen, niederländischen und englischen Verlagen herausgegeben wurden. Weiterhin war es dem Autor möglich, seine Werke übersetzen und daraufhin in den USA und weltweit publizieren zu lassen, so dass er sich als kosmopolitischer Schriftsteller im amerikanischen Exil ökonomisch akkulturieren konnte und durch den andauernden Erfolg und die finanzielle Absicherung auch eine gewisse mentale Akkulturation in den USA erlangen konnte. Da Kaléko diese Übersetzungsmöglichkeit nicht gegeben war, versuchte sie sich in ihren Gedichten auch sprachlich und inhaltlich an den amerikanischen Literaturmarkt anzupassen, was jedoch weitgehend erfolglos blieb, wodurch die Lyrikerin verstärkt unter Heimweh, Melancholie und Armut litt.

Im Laufe ihrer Exiljahre fand die berufliche Akkulturation beider Emigranten zusätzlich durch fachfremde Tätigkeiten statt, die ebenfalls sehr eindrucksvoll aus der Analyse hervorgehen. Da Kaléko, wie eben erwähnt, nur mäßigen Erfolg als deutsche Lyrikerin in den USA hatte, akkulturierte sie sich beruflich auch als Karrierehelferin ihres Mannes, als Werbetexterin und als Minute Man. Dies führte zwar zu kleineren finanziellen Erfolgen, einer strukturellen Akkulturation durch die Einnahme einer Position auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt und, durch die ehrenamtliche Unterstützung des Kriegseintritts der USA, zur Solidarisierung und einer ideellen Identifikation mit der amerikanischen Gesellschaft, trotzdem blieb Kalékos Fremdheitsgefühl in New York City bestehen, weshalb sie nach zwanzig Jahren im Exil nach Israel umzog und bis an ihr Lebensende Emigrantin blieb. 

Obwohl Feuchtwanger seinen Lebensunterhalt auch in den USA allein durch seine schriftstellerischen Tätigkeiten finanzieren konnte, akkulturierte auch er sich in einem weiteren beruflichen Feld. Als halb-offizieller ehrenamtlicher Vertreter und Vermittler der deutschen Exil-Literaten und verschiedener amerikanischer Interessensverbände und Institutionen war es ihm möglich, politisch aktiv zu bleiben und sich in beide Gesellschaften zu integrieren, was sich wiederum positiv auf seinen Bekanntheitsgrad und sein mentales Wohlbefinden in Los Angeles auswirkte. Die Vernetzung mit amerikanischen Institutionen hatte zudem positive Auswirkungen  auf seine Erfolge als Schriftsteller und seine intellektuelle Akkulturation innerhalb der künstlerischen und geistigen Elite der USA  und führte langfristig sogar zu einer dauerhaften kultur-politischen Verbindung zwischen Deutschland und den USA in Form der Künstlerresidenz Villa Aurora.

Die Analyse der beruflichen Integrationsversuche der beiden Autoren und deren Auswirkungen auf die Identität, den Gemütszustand und die Lebensumstände der Literaten ergibt folglich, dass die berufliche Akkulturation aus einem Zusammenspiel von Voraussetzungen, Integrationsversuchen und persönlicher, mentaler Verfassung des jeweiligen Emigranten besteht. Dieses Zusammenspiel kann als dynamischer Prozess gesehen werden, der oft zu einer spiralförmig sich verstärkenden positiven oder negativen Entwicklung der Gesamtsituation der Emigranten im Exil führt. Über diese Erkenntnisse zum ursprünglichen Forschungsinteresse der Arbeit hinaus wird durch die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten des Phänomens Exils der große Aktualitätsbezug dieser Untersuchung deutlich. Thematiken wie Vertreibung, Flucht, Asyl, Fremdenfeindlichkeit, Immigration und Integration, die hier im historischen Kontext der 1930er und 1940er Jahre thematisiert wurden, bestimmen auch heute wieder das weltpolitische Geschehen, bei dessen Betrachtung die Parallelen zur Vergangenheit häufig vernachlässigt werden. Diese Arbeit kann demzufolge Beispiele für berufliche Akkulturationsmaßnahmen aufzeigen, einen Beitrag dazu leisten, dass die traumatischen, existenziell bedrohlichen und höchst komplexen Umstände des Exils nicht vergessen werden und gleichzeitig einen Denkanstoß für die Hinterfragung aktueller außen- und innenpolitischer Diskussionen geben.

Die Analyse von Lion Feuchtwangers Akkulturation in Los Angeles ermöglichte zudem einen kleinen Einblick in das spannende Feld der kultur-politischen Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten, die auch durch die Exilaufenthalte einiger deutscher Künstler in den USA geprägt wurden und heute noch einen wichtigen Teil dieser transatlantischen Beziehung bilden. Während an Kalékos Exil in New York City nur eine Gedenktafel erinnert, die 2007 an ihrem Haus in der Minetta Street angebracht wurde, sorgen Vereinigungen und Institutionen wie die Feuchtwanger Memorial Library an der University of Southern California, die International Feuchtwanger Society, in der regelmäßig neue Aspekte der Feuchtwanger- und der Exilforschung diskutiert werden, und die Künstlerresidenz Villa Aurora für ein lebendiges internationales Mahnmal an das amerikanische Exil des Autors und bieten Deutschen und Amerikanern zudem Räume für einen offenen kulturellen Austausch und die Förderung gemeinsamer Werte. Mit der Eröffnung des Thomas Mann House im Juni 2018 in Los Angeles, das zukunftsorientieren Intellektuellen im Rahmen eines Residenzprogramms die Gelegenheit zum interkulturellen Austausch zu aktuellen zentralen Fragestellungen geben und somit den konfliktbeladenen deutsch-amerikanischen Beziehungen einen Gegenpol bieten soll, wurde die kulturpolitische transatlantische Brücke um eine facettenreiche Institution erweitert. Dies verdeutlicht die anhaltende internationale Relevanz des Themas Exil und die mannigfaltigen Wege, durch die dieses ursprünglich sehr negative politische Phänomen heute positiv genutzt werden kann.

Primärquellen:

  • Connelly, Marc c.o. Writers Congress, Auspices of the University of California and The Hollywood Writers Mobilization. “To Lion Feuchtwanger.” Los Angeles, 25.08.1943. Unveröffentlichter Brief, Nachlass Lion Feuchtwanger, Feuchtwanger Memorial Library, Los Angeles. Original eingesehen am 24.05.2018.
  • Dinald, David. „Simone by Lion Feuchtwanger.” Wing: The Literary Guild Review, August 1944. Feuchtwanger Memorial Library, Los Angeles.
  • Feuchtwanger, Lion. „Größe und Erbärmlichkeit des Exils.“ 1938. Exil: Literarische und politische Texte aus dem deutschen Exil 1933-1945, Bd. 3, Hg. Ernst Loewy, Fischer Taschenbuch Verlag, 1982, S. 592-595. 3 Bd.
  • —. „Zur Gründung des European P.E.N. Clubs.” Rede. Internationaler Kongress des P.E.N. Club. New York City, 1941. Unveröffentlichtes Dokument, Nachlass Lion Feuchwanger, Feuchtwanger Memorial Library, Los Angeles. Original eingesehen am 30.05.2018.
  • —. „An Benjamin Huebsch.“ Los Angeles, 07.09.1941. Unveröffentlichter Brief, Nachlass Lion Feuchtwanger, Feuchtwanger Memorial Library, Los Angeles. Original eingesehen am 24.05.2018.
  • Fischer, Alfred, Red. „Ein Gespräch mit Mascha Kaléko.“ Rundfunk Berlin Brandenburg, 1974, Archiv RBB, gedruckt in Augustin, Michael: „‚Wie vieles seh‘ ich, das ich nicht mehr seh‘…! Mascha Kaléko im Original-Ton.“ „Ich stimme für Minetta Street“: Festschrift aus Anlass des 100. Geburtstags von Mascha Kaléko, Hg. Andreas Nolte, Burlington 2007, S.63-92.
  • Kaléko, Mascha. „An Manfred George.“ New York, 1941. Mascha Kaléko: Sämtliche Werke und Briefe, Bd. 2, Hg. Jutta Rosenkranz, DTV, 2012, S. 5.
  • —. „Weil du nicht da bist.“ 1944. Mascha Kaléko: Sämtliche Werke und Briefe, Bd. 1, Hg. Jutta Rosenkranz, Deutscher Taschenbuch Verlag, 2012, S. 197.
  • —. „Tagebucheintrag vom 20.05.1941.“ Tagebuch 1939-1944. Unveröffentlichtes Dokument, Nachlass Mascha Kaléko, DLA Marbach. Original eingesehen am 05.04.2018.

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